Im Notfall: 112


Robert-Bosch-Str. 1-3, Ratzeburg

Feuerwehr Ratzeburg informierte sich über modernes Teleskopmastfahrzeug

18.02.2013

Die Freiwillige Feuerwehr Ratzeburg informierte sich am vergangenen Samstag über ein so genanntes Teleskopmastfahrzeug (TMF): "Weil für unsere Drehleiter im Jahr 2015 eine Ersatzbeschaffung ansteht, nutzen wir die von Bürgervorsteher Ottfried Feußner und Bürgermeister Rainer Voß gemeinsam organisierte Gelegenheit und informieren uns über das TMF der Scharbeutzer Wehr", sagte Ratzeburgs Wehrführer Michael Dawert.

Erst seit wenigen Monaten verfügen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Scharbeutz über ein Teleskopmastfahrzeug. Ratzeburgs Bürgervorsteher Ottfried Feußner war einer der ersten, der Ende letzten Jahres von der Übergabe in Ostholstein gehört hatte und dachte da gleich an die im Jahr 2015 bevorstehende Ersatzbeschaffung einer Drehleiter seiner Heimatwehr: "Ich habe unseren Bürgermeister sofort über das neu in Dienst gestellte TMF informiert, damit Herr Voß einen Besichtigungstermin zwischen der Scharbeutzer und Ratzeburger Wehr absprechen kann", sagte Ottfried Feußner. Dieser erste Termin fand bereits am 16. November in Scharbeutz statt. "Neben Bürgermeister Rainer Voß, Frau Bärbel Kersten, Mitglied der Ratzeburger Stadtvertretung und Vorsitzende des Finanzausschuss sowie Fritz Kruse als Mitarbeiter der Ordnungsabteilung kam natürlich auch unser eigener Wehrvorstand mit nach Ostholstein", sagte Wehrführer Michael Dawert. "Ich bin von diesem Fahrzeug sehr begeistert und könnte mir auch gut vorstellen, dass dieses genau das richtige für die Ratzeburger Feuerwehr sein könnte", sagte Bürgermeister Rainer Voß im November in Scharbeutz.

Die Ratzeburger Drehleiter wird 2015 bereits 25 Jahre alt und ist dadurch natürlich nicht mehr auf dem Stand der heutigen Technik. Am Samstag waren neben zahlreichen gespannten Ratzeburger Feuerwehrleuten auch Bürgervorsteher Ottfried Feußner sowie die beiden Stadtvertreter Bärbel Kersten (SPD) und Stefan Koch (CDU) dabei. Bärbel Kersten hatte sich persönlich in 30 Metern Höhe von der modernsten Technik sowie dem sehr ruhigen Fahrgefühl im Korb des TMF überzeugt. "Die Einsatzmöglichkeiten dieses Fahrzeuges haben mich sehr überzeugt. Zudem bin ich von dem geräumigen Arbeitskorb beeindruckt", sagte Bärbel Kersten. Auch Stefan Koch zeigte sich sichtlich beeindruckt und ist überzeugt, dass das TMF ein Schritt in die richtige Richtung wäre. Auch die Mehrheit der anwesenden Feuerwehrleute hat sich am Samstag von den beeindruckenden Möglichkeiten überzeugen lassen.

"Weil für unsere Drehleiter im Jahr 2015 eine Ersatzbeschaffung ansteht, nutzen wir die von Bürgervorsteher Ottfried Feußner und Bürgermeister Rainer Voß gemeinsam organisierte Gelegenheit und informieren uns über das TMF der Scharbeutzer Wehr", sagte Ratzeburgs Wehrführer Michael Dawert. "Bei der Vorführung in Ratzeburg haben wir das Fahrzeug noch einmal ausführlich getestet und sind zudem einige Engstellen im Stadtgebiet abgefahren", so Michael Dawert weiter. Ein ganz besonderer Augenmerk wurde dabei auf die Durchfahrtsmöglichkeit am Domtor gelegt sowie auf die Passierbarkeit der Straßen auf der Insel.

Der Teleskopmast der Freiwilligen Feuerwehr Scharbeutz hat insgesamt 574.000 Euro gekostet. Der Kreis Ostholstein hat dieses Fahrzeug mit der höchst möglichen Förderung von 100.000 Euro unterstützt. Zum Vergleich: Eine Drehleiter kostet im Durchschnitt heut zu Tage bei einer Neuanschaffung etwa 650.000 Euro. Dieses war nun die erste von noch voraussichtlich noch weiteren Fahrzeugvorführungen bis zu einer Entscheidung und Anschaffung. Auch Drehleitern werden sich zum Vergleich natürlich noch angeschaut.

Einen ganz besonderen Dank geht an dieser Stelle von den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Scharbeutz sowie die Stadt Scharbeutz und Stadt Ratzeburg. Es war eine sehr lohnende, hilfreiche und beeindruckende Vorführung.

Zur Ausstattung:

Ein TMF ist im Regelfall mit einer sonst üblichen Drehleiter zu vergleichen, hat aber noch viele weitere Funktionsmöglichkeiten.

  • Das Fahrzeug verfügt über eine stufenlose "Waagerecht-Senkrecht-Abstützung" mit Bodendrucküberwachung.
  • Mit einer am ersten Teleskopausleger befindlichen Lastöse kann man bis zu 2.200 KG anheben.
  • Eine weitere Lastöse am drittel Teleskopausleger schafft weitere 1.200 KG.
  • Weiterhin ist das Fahrzeug mit einem sehr großen und geräumigen Korb mit mehreren Einstiegsmöglichkeiten an der Front- und Rückseite ausgestattet, den man entweder mit bis zu 600 kg belasten kann oder bis zu fünf Personen bequem Platz bietet.
  • Am Korb befestigt sind auch mehrere Anschlagspunkte die zur Eigen- oder Absturzsicherung bei Arbeiten auf einem Dach dienen.
  • Mit einer am Korb befindlichen Lastöse kann man ein Gewicht von 400 KG anheben.
  • Die Arbeitshöhe des TMF beträgt 30 Meter.
  • Über ein Knickgelenk im vorderen Mastteil, lassen sich auch schwer zu erreichende Stellen ansteuern.
  • Die Automatische Rückholfunktion dient dazu, dass der Korbmaschinist per Knopfdruck exakt denselben Weg automatisch zurück fährt, wie er zuvor über die Joysticks hingefahren ist, um zum Beispiel den Korb aus einer nicht einsehbaren Stellung herauszufahren.
  • Auch ein Unterflurbetrieb bis zu sieben Meter ist mit dem TMF möglich, um beispielsweise von einer Brücke herab zu arbeiten.
  • Die Tragenhalterung (bis 250 KG) für sämtliche Tragentypen macht das Fahrzeug zudem für eine eventuelle Personenrettung wertvoll.
  • Zudem gibt es einen am Korb fest installierten ferngesteuerten Wasserwerfer mit einer Durchflussmenge von 4.800 l/min. Eine Farbkamera macht die Brandbekämpfung von oben auch ohne Personalbindung möglich. Das bedeutet, dass der unten sitzende Maschinist vom Hauptbedienstand den Wasserwerfer aus sicherer Entfernung bequem steuern könnte.
  • Zwei fest installierte Zuleitungen für Wasser und Strom sparen nochmals Personal und Zeit und stehen der Korbbesatzung somit sofort zur Verfügung.
  • Die installierten Sprühdüsen am Korb schützen die Kameraden und das Material vor einer möglichen Wärmestrahlung.
  • Der Mast ist zusätzlich auf seiner gesamten Länge von 30 Metern mit einer parallel verlaufenden Aluminium-Rettungsleiter ausgestattet.
  • Eine herunter klappbare Vorbauplattform ermöglicht ein leichteres Arbeiten aus dem Korb und sogar das Einschieben von Rollstühlen.
  • Der Korb kann jeweils um 45° nach links und rechts geschwenkt werden, um so eine optimale Positionierung am Objekt zu erreichen.