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Bauernhof brennt in voller Ausdehnung

76 / 2004 17.06.2004 14:58

Die Drehleiter, das TLF sowie das LF16 rückten zu einem Großfeuer nach Berkenthin aus. Dort brannte ein Bauernhof nach Blitzeinschlag nieder.

Bei dem schweren Gewitterregen im Norden des Kreises Herzogtum Lauenburg schlug am Nachmittag des 17. Juli 2004 in der Gemeinde Berkenthin ein Blitz in ein reetgedecktes Wohn- und Wirtschaftsgebäude ein. Das Haus ging sofort in Flammen auf und brannte trotz des schnellen Einsatzes von elf Feuerwehren bis auf die Grundmauern nieder.


Gegen 14.50 Uhr gehen zahlreiche Notrufe bei der Einsatzleitstelle der Polizei ein: Ein altes Bauernhaus in der Kirchenstraße, direkt an der Bundesstraße 208, soll nach Aussage der Anrufer lichterloh brennen. Als die ersten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Berkenthin am Brandort eintreffen, schlagen die Flammen bereits bis zu 30 Meter in den Himmel hoch. Die 78-jährige Mutter des Hauseigentümers konnte sich zusammen mit zwei Feriengästen unverletzt aus dem Gebäude ins Freie retten.


Sofort beginnt die Berkenthiner Feuerwehr mit den Löscharbeiten. Währenddessen löst die Rettungsleitstelle Großalarm für die umliegenden Nachbarwehren aus. Doch auch die Anfahrt der Tanklöschfahrzeuge gestaltet sich für die Retter als Kampf gegen die Naturgewalt: Da bei dem starken Regenfall nur eine Sicht von teilweise bis zu zehn Metern vorhanden ist, können die Kräfte der Wehren Göldenitz, Behlendorf, Niendorf, Klempau, Bliestorf, Düchelsdorf, Sierksrade, Kastorf, Rondeshagen und Ratzeburg nur extrem langsam und vorsichtig anrücken.


Schnell fressen sich die Flammen über das gesamte Reetdach hinweg. Trotz aller Bemühungen können die Feuerwehrmänner nicht verhindern, dass das alte Bauernhaus bis auf die Grundmauern niederbrennt. Die Kriminalpolizei hat noch während der Löscharbeiten ihre Ermittlungen aufgenommen: Nach ersten Erkenntnissen schlug der Blitz in den auf dem Dach des Hauses befindlichen Wetterhahn ein.


Ersten Schätzungen nach, beläuft sich der Schaden des Feuers auf über 300.000 Euro. Die Bundesstraße 208 wurde während der Feuerwehrarbeiten gesperrt und innerörtlich umgeleitet.
Feuerwehr Berkenthin im Nachteinsatz
Auch einen Tag nach dem Großfeuer in der Gemeinde Berkenthin qualmt es nach wie vor aus den Trümmern der Ruine in der Kirchenstraße. Noch bis zum frühen Morgen waren zehn Feuerwehrkräfte aus Berkenthin unter der Einsatzleitung von Wehrführer Andre Papalia mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt. Immer wieder loderten Flammen auf. "Zudem mussten wir zwei je 1.000 Liter Heizöltanks schützen, die sich in dem Gebäude befanden", erzählt Papalia. Mit einem Radlader, den der Feuerwehrmann Stefan Bartels zur Verfügung gestellt hatte, konnten die Trümmer zusammengeschoben und die Tanks freigelegt werden. "Betreten konnte man die Ruine auf keinen Fall mehr. Zu hoch war die Einsturzgefahr", sagt der Wehrführer. Erst gegen 5 Uhr rückten auch die letzten zehn Berkenthiner Feuerwehrkräfte wieder ein.

Für die Polizei ist der Fall zwar eindeutig: "Dennoch werden die Ermittler noch Zeugen des Blitzeinschlages befragen und Untersuchungen am Brandort tätigen", sagt Pressesprecher Manfred Thiel. Nachbarn hatten den unmittelbaren Einschlag des Blitzes in den Dachbereich beobachten können und informierten sofort die Polizei. [tm]

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