Feuer Alte Meierei
Es kam zu einem Feuer in dem leer stehenden Gebäude der Meierei.
07.01.2007 Bericht eingefügt
Kurz vor zwölf Uhr wählten Anwohner der Fischerstraße den Notruf, da sie in der alten Meierei eine starke Rauchentwicklung festgestellt hatten. „Als wir an der Einsatzstelle angekommen waren, brannte es im Erdgeschoss sowie im 2. Obergeschoss“, erklärt Ratzeburgs stellvertretender Wehrführer Hauke Tonn. Sofort lies er zusätzlich die Feuerwehren Harmsdorf, Einhaus, Giesensdorf sowie die Drehleiter aus Mölln alarmieren, die Integrierte Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe alarmierte vorsorglich noch zwei Rettungswagen und den Ratzeburg Notarzt zur Einsatzstelle.
Als wenig später weitere Löschfahrzeuge an der Einsatzstelle ankamen, hatten die Flammen bereits auf die hölzerne Dachstuhlkonstruktion übergegriffen. Wie die Feuerwehr berichtet, fanden die Flammen im 2. OG der leerstehenden Meierei zwischen dem Fußboden des alten Backsteingebäudes und der Dachverkleidung aus Holz reichlich Nahrung, um sich innerhalb kürzester Zeit auf das gesamte Dachgeschoss auszubreiten. Zunächst konzentrierten sich die Bemühungen darauf, mit zwei Drehleitern den Übergriff der Flammen auf den gesamten Dachstuhl zu verhindern, da die Dachkonstruktionen des Hauses nur aus Holz und Teerpappe besteht.
Auf dem ehemaligen Betriebsgelände und im näheren Bereich parkten mehrere Fahrzeuge. Die eingesetzten Polizeibeamten der Polizei-Zentralstation Ratzeburg hatten die Fahrzeughalter
benachrichtigen müssen, ihre Autos weg zu fahren. „Die Halter zu erreichen, gestaltete sich nicht immer einfach“, so ein Beamter vor Ort. Letztlich waren schließlich doch alle Fahrzeuge entfernt worden, sodass die Einsatzkräfte der Feuerwehren vor Ort den erforderlichen Platz hatten.
Mit knapp 120 Einsatzkräften und 17 Löschfahrzeugen kämpften die Brandschützer von allen Gebäudeseiten gegen die immer wieder auflodernden Flammen. Erst mit diesem Großaufgebot an Einsatzkräften und Material gelang es schließlich, den Brand gegen 13:20 Uhr unter Kontrolle zu bekommen. Viele der eingesetzten Trupps konnten nur unter schwerem Atemschutz gegen das Feuer im inneren des Gebäudes ankämpfen: „Zu dicht und beißend waren Qualm und Brandgeruch, die sich auch über die östliche Stadthälfte schnell ausbreiteten“, erklärt Einsatzleiter Michael Dawert. Wegen der sehr starken Rauchentwicklung veranlasste die Polizei gegen 12:48 Uhr eine Rundfunkdurchsage. „Trotz Aufforderung der Polizei, die Fenster und Türen zu schließen, hatten viele Anwohner auf den Balkonen gestanden oder aus dem Fenster geschaut und sich dem Rauch ausgesetzt“, erklärt ein Polizeibeamter an der Einsatzstelle.
"Die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehren hat mal wieder bestens geklappt“, berichtet der Amtswehrführer des Amtes Lauenburgische Seen Torsten Möller. Um die dreckigen Schläuche und leere Atemschutzflaschen zu tauschen wurde die Kreisbereitschaft der Kreisfeuerwehrzentrale in Elmenhorst alarmiert.
Von der Ratzeburger Kriminalpolizei, die noch während der Löscharbeiten die Ermittlungen aufnahm, konnte bisher noch keine Ursache für das Feuer genannt werden. Fest steht bisher nur, dass Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden kann, weil das Feuer an insgesamt drei stellen gleichzeitig ausgebrochen war. Die vom Feuer stark in Mitleidenschaft gezogene alte Meierei wurde von der Kripo beschlagnahmt. „Die Schadenshöhe beträgt an dem zum Verkauf stehenden Gebäude etwa 150.000 Euro“, berichtet eine Polizeisprecherin.