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Wasserrettung in Berkenthin

68 / 2007 14.07.2007 04:52

Es kam zu einer grossen Personensuche im Wasser der Berkenthiner Schleuse.

Am Samstagmorgen gegen 4.50 Uhr teilte ein 18-jähriger Ratzeburger der Polizei mit, dass sein Freund nach einer Feier in das Berkenthiner Schleusenbecken gefallen sei. Daraufhin alarmierte die Integrierte Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe sofort den Ratzeburger Notarzt, eine Rettungswagenbesatzung aus Mölln, die DLRG aus Ratzeburg, Mölln und Groß Sarau, sowie die Freiwilligen Feuerwehren Berkenthin und Ratzeburg mit ihrer dazugehörigen Wasserrettungsgruppe. Alle Einsatzkräfte waren nur wenige Minuten später zur Personensuche an der Berkenthiner Schleuse angekommen.

"Die verschiedenen Angaben des 18-jährigen Anrufers zur vermissten Person sorgten bei den Rettungskräften für große Schwierigkeiten und waren teilweise auch unglaubwürdig.“, berichtete ein Polizeibeamter vor Ort. "Trotzdem müssen wir in so einer Situation den Anrufer glauben und die Suchaktion mit allen Kräften fortfahren.“, so der Beamte weiter.

Nach einer kurzen Lageeinweisung durch Berkenthins Wehrführer André Papalia, machten sich DLRG und Feuerwehrtaucher bereit und suchten das Schleusenbecken systematisch ab. „Wir hatten bei der Suche im Kanalwasser erschwerte Bedingungen, da der Boden erheblich sumpfig ist. Zudem haben die Taucher nur eine Sicht von zirka 20 Zentimetern.“, sagte Rettungstaucher Dirk Spierling. Aber nicht nur unter Wasser wurde im Elbe-Lübeck-Kanal nach der vermissten Person gesucht, auch die Uferbereiche sowie das Schilf wurden durch die Rettungskräfte nach der angeblich vermissten männlichen Person durchkämmt. Zwischenzeitlich überprüfte eine Ratzeburger Streifenwagenbesatzung die Wohnanschrift des angeblich Vermissten. Die Beamten stellten fest, dass der Jugendliche wohl auf zu Hause war.

Daraufhin änderte der verwirrt erscheinende 18-jährige Zeuge seine Aussage. Ein anderer Freund sollte nun ins Wasser gefallen sein. An der Einsatzstelle selber übernahmen zwei Beamte der Wasserschutzpolizeistation die Einsatzleitung aus polizeilicher Sicht. "So einen Großeinsatz habe ich in meinen 17 Jahren als Schleusenwärter noch nicht miterlebt.“, berichtete Schleusenwärter Norbert Bertz. Doch dann der erste Fund: "Gegen 8 Uhr haben Taucher einen schwarzen Adidas Turnschuh im Uferbereich gefunden, der aufgrund seiner normalen Farbe auch noch nicht lange im Kanal gewesen sein konnte.“, berichtete Taucheinsatzleiter Stefan Müller. Daraufhin wurde weitere Unterstützung durch die Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Lübeck angefordert.

Um die Verpflegung der 90 Einsatzkräfte kümmerte sich der Bereitschaftszug des DRK aus Schwarzenbek und Börnsen und hielten ausreichende Getränke und belegte Brötchen vor. "Ingesamt sind 22 Taucher abwechselnd im Wasser und tun ihr möglichstes.“, erklärt Feuerwehr Tauchleiter Stefan Müller. Die Kanaltiefe beträgt in Berkenthin etwa 4,10 Meter. „Aufgrund der großen Suchaktion wurde der gesamte Binnenschiffverkehr ab 6 Uhr bis 10.45 Uhr eingestellt. Als weitere Unterstützung für die Taucher wurde eine Rettungshundestaffel aus Stockelsdorf alarmiert. "Die Besonderheit bei den speziell ausgebildeten Hunden ist, sie können von einem Boot aus Personen unter Wasser orten“, erklärte Taucheinsatzleiter der Berufsfeuerwehr Lübeck Herbert Kerkhoff. Ein weiterer Hund war an Land im Einsatz und durchsuchte den Schilfgürtel. "Alle Suchaktionen der Einsatzkräfte im Elbe-Lübeck-Kanal blieben jedoch leider erfolglos und der Einsatz wurde um 10.45 Uhr eingestellt.“, berichtete Berkenthins Wehrführer André Papalia und zeigte sich mit dem eigentlichen Ablauf des groß angelegten Tauchereinsatzes und der Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzkräften sehr zufrieden.

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