Im Notfall: 112


Robert-Bosch-Str. 1-3, Ratzeburg
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Wasserrettung

83 / 2008 01.08.2008 14:38

An einer Bedestelle im Ratzeburger See wurde nach einem Schwimmer gesucht, der Zeugenaussagen zufolge plötzlich von der Wasseroberfläche verschwunden war. Er konnte später nur noch tot geborgen werden.

Ein 23-jähriger Lübecker ist am Freitagnachmittag bei Groß Sarau im Ratzeburger See bei einem Badeunfall auf tragische Weise ums Leben gekommen. Der Mann hatte einen zwölfjährigen Jungen auf seinen Schultern genommen, als er wenige Meter vor einem extra für Badegäste bereitgestellten Schwimmponton gegen 14:35 Uhr unterging. Das Ponton war 150 Meter vom Ufer entfernt und auf dem Seegrund verankert.



„Eine gerade auf dem Ponton stehende Frau sah das Unglück, sprang sofort ins Wasser, rettete den Jungen und brachte ihn in Sicherheit“, berichtet ein Polizeisprecher. Der 23-jährige Lübecker blieb jedoch unter der Wasseroberfläche und tauchte nicht wieder auf. Seine 24-jährige Ehefrau, musste das ganze Drama vom Ufer aus mit ansehen. „Die Badestelle Groß Sarau wurde zur Unglückszeit von der örtlichen DLRG bewacht“, berichtet ein Polizeibeamter vor Ort. „Einer der anwesenden ehrenamtlichen Helfer war auch sofort ins Wasser gesprungen um den Mann zu retten, doch gefunden hatte er ihn leider nicht“, so der Polizist weiter.



Daraufhin wurde durch die Integrierte Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe die Freiwillige Feuerwehr Groß Sarau und der Wasserrettungszug Nord bestehend aus der DRLG Groß Sarau, Ratzeburg Mölln, Büchen und der Wasserrettungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg alarmiert. Um die Taucher und Bootsführer aus dem Lauenburgischen zu unterstützen, wurden zusätzlich Taucher aus Zarrentin sowie von der Berufsfeuerwehr Lübeck angefordert. „Bereits um 15:05 Uhr war der erste ausgerüstete Taucher ins Wasser gegangen und hat die Suche nach dem vermissten aufgenommen.“, erklärt Taucheinsatzleiter Stefan Müller von der Ratzeburger Feuerwehr. „An der Suche nach dem ertrunkenen waren 60 Einsatzkräfte und davon 14 Taucher beteiligt“, so Stefan Müller weiter. Zur Unterstützung der Taucher wurden auch mehrere Rettungsboote eingesetzt. Um keinen Meter Wasserfläche zu vergessen wurde sogar eine aus 14 Mann bestehende Suchkette eingesetzt. „Der See hat an der Unglücksstelle eine Wassertiefe von etwa 2,50 Meter“, sagte Volker Langhans von der Groß Sarauer Feuerwehr. Um die 24-jährige Ehefrau des Ertrunkenen zu betreuen waren drei Notfallseelsorger vor Ort.



Gegen 16.15 Uhr, nach fast zwei Stunden harter Suche, wurde der aus Lübeck stammende Mann schließlich gefunden. Die Bootsbesatzung eines Rettungsbootes der Feuerwehr Ratzeburg sah den jungen Mann etwa 45 Meter vom Ponton entfernt in einem Meter Wassertiefe treibend. Mit Hilfe des neuen Ratzeburger Rettungs- und Transportbootes wurde der Mann ans Land gebracht. Dort wurde durch einen Notarzt der Tod des 23-jährigen festgestellt.



„Trotz des tragischen Ergebnisses bin ich mit dem Einsatzablauf sehr zufrieden, weil er gut organisiert war und sehr koordiniert ablief“, so Taucheinsatzleiter Stefan Müller zum Schluss der Suche. Warum der junge Lübecker unterging, ist bislang noch völlig unklar. Gegen 17:30 Uhr war der Einsatz beendet und die Rettungskräfte rückten von der Groß Sarauer Badestelle ab.

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