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Rauchentwicklung in der Jugendherberge

207 / 2012 18.09.2012 18:59

Ein aus bislang noch ungeklärter Ursache stark qualmender Eimer mit einem chemischen Baustoff sorgte am Dienstagabend für einen stundenlangen Feuerwehreinsatz in Ratzeburg.

Ein aus bislang noch ungeklärter Ursache stark qualmender Eimer mit einem chemischen Baustoff sorgte am Dienstagabend für einen stundenlangen Feuerwehreinsatz in Ratzeburg. Betroffen war die erst vor wenigen Wochen in Betrieb genommene neu errichtete Jugendherberge.



Der nach ersten Erkenntnissen mit einem Zweikomponentenkleber gefüllte Behälter war in einem Nebeneingangsbereich der Herberge zusammen mit anderen Baustoffen abgestellt worden. Eine unkontrolliert ablaufende chemische Reaktion sorgte für eine starke Rauchentwicklung. Der Rauch verteilte sich zügig im Gebäudeteil, in dem sich auch Schlafräume der Herberge befinden. Die Brandmeldeanlage entdeckte den Rauch als erstes, worauf von der integrierten Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Ratzeburg ausgelöst wurde.



Zufällig war ein Großteil der Kameraden zum Alarmierungszeitpunkt an der Feuerwache, da gerade ein regulärer Ausbildungsdienst beginnen sollte. Aus diesem Grund waren die Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit am Einsatzort.





Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz lokalisierten schnell den Eimer als Ursache für die Verqualmung und brachten ihn ins Freie. Dort wurde er zunächst mit Wasser gekühlt, musste später jedoch in ein Wasserbad abgestellt werden, um die weiter fortlaufende chemische Reaktion zu beenden.



Spezialkräfte des Löschzugs Gefahrgut mit dem Erkundungsfahrzeug aus Mölln rückten an, um Messungen in den stark verqualmten Gebäudeteilen vorzunehmen. Vor allem im Nahbereich um den Standort des Eimers im Gebäude wurden zunächst erhöhte Schadstoffwerte ermittelt. Aus diesem Grund entschloss sich die Einsatzleitung, den betroffenen Gebäudeteil und die dort eingerichteten Schlafräume für die Benutzung zu sperren.





Ernsthaft verletzt wurde niemand, jedoch wurden im Verlauf des Einsatzes insgesamt 4 Jugendliche mit Atemwegsreizungen durch den Rettungsdienst vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert. Der Rest aller Anwesenden hat sich mit improvisierten Tischtennisplatten aus zusammengeschobenen Esstischen, Malaufgaben und Gesellschaftsspielen im großen Speisesaal die Zeit vertrieben. Auch die Fahrzeuge der Feuerwehr und die Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger waren interessante Themen: Feuerwehrleute zeigten und erklärten unermüdlich die Technik.



Mehrere Stunden lang wurde das Gebäude mit Hochdrucklüftern belüftet, um den Rauch und die Schadstoffe aus der Herberge zu vertreiben. Trotzdem wurde entschieden, die Bewohner der verqualmten Räume für die Nacht in der benachbarten Turnhalle unter zu bringen. Die Betreuungsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes baute Feldbetten auf und begleitete die Evakuierung.



Auch Ratzeburgs Bürgermeister Reiner Voß hat sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht und zeigte sich glücklich mit dem glimpflichen Verlauf des Einsatzes.



Der Einsatz an der Jugendherberge Ratzeburg dauerte von 19 bis circa 23 Uhr. Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg waren der Erkundungstrupp Gefahrgut der Freiwilligen Feuerwehr Mölln, die Zugführung des Löschzugs Gefahrgut, die Kreiswehrführung, die Betreuungsgruppe des DRK, der Leitende Notarzt, die Polizei und der Rettungsdienst an diesem Einsatz beteiligt.



18.09.2012 - Einsatz Rauchentwicklung Jugendherberge bei Vimeo.

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